Dienstag, 1. September 2009
Spätsommer

Morgen beginnt der meteorologische Herbst und auch auf der Wiese merkt man, daß der Sommer sich dem Ende neigt. Vereinzelt fallen die ersten gelben Blätter zu Boden und zahlreiche Beeren sind reif.
 


Wie z.B. hier die Früchte des roten Hartriegelstrauchs. Aus den Beeren soll man Marmelade kochen können, eventuell probiere ich das mal mit einer kleinen Menge aus.
 


Ebenfalls reif sind die Beeren des Faulbaums, welche aber giftig sind. Früher benutzte man sie zum Haarefärben. Angeblich verdankt der Faulbaum seinen Namen dem unangenehmen Geruch, welchen seine Rinde absondern soll. Bei dem Exemplar hier kann ich das aber nicht feststellen.
 


Im letzten Eintrag erwähnte ich bereits, daß der Holunder auf der Wiese leider vertrocknet ist. Doch zum Glück ist er ja recht verbreitet und wächst nicht nur an einer Stelle.
 


So konnte ich an einem Feldrand doch noch viele Früchte für meine Lieblingsmarmelade ernten.
 


Der zeitaufwendigste Teil ist das Abtrennen der Beeren von den Dolden, was man mit einer Gabel macht. Übrig bleibt eine Schüssel voller leckerer Holunderbeeren.
 


An den Ästen der Hundsrose hängen inzwischen knallrote Hagebutten.
 


Eine der wenigen Pflanzen, die jetzt im Spätsommer noch einen Wachstumsschub vollziehen, scheint die Große Fetthenne zu sein. Sie hat recht dicke, saftreiche Blätter, die man früher auf Wunden, Geschwüre oder Hühneraugen auflegte, wie man es heute noch mit Aloe Vera praktiziert.
 


Aussichtslos war das Unterfangen, diese Libelle einmal in Ruhe zu fotografieren. Ständig war sie in Bewegung und zog ihre Runden.
Eine Identifizierung fällt da natürlich etwas schwer, aber es handelt sich offensichtlich um eine Große Pechlibelle, erkennbar an der hellblauen Partie am Hinterleib.
 


Hier war früher einmal eine Obstwiese. Wenn der Stamm auch noch in sich zusammenfällt, wird bald nichts mehr daran erinnern.
 


Die Totäste eines Kirschbaum ragen aus dem Grün des Waldes hervor. Der Baum ist schon länger tot, denn die feinen Äste sind bereits alle abgebrochen.
 


Am Feldrand kann man noch ein paar Entdeckungen machen. Wie z.B. diese Blüten an einem bisher unscheinbarem Gebüsch.
 


Oder diese kamillenähnlichen Blüten, bei denen es sich vermutlich um das Einjährige Berufkraut handelt.
In Amerika beheimatet, kam es als Zierpflanze nach Europa und irgendwie auch an diesen Feldrand.
 


Eine Graswanze sitzt auf dem Blatt einer bisher noch nicht identifizierten Planze. Im Laufe ihres Lebens durchläuft sie mehrere Farbphasen, von hellgelb bis ganz braun im Herbst.
 


Die Besenheide oder auch Heidekraut wächst auf der Wiese nicht sehr hoch und ist sehr lückenhaft. Das deutet darauf hin, daß die Pflanze noch nicht sehr lange hier wächst, denn im Laufe der Zeit bildet sie einen dichten Teppich und wird bis zu einem Meter hoch.
 


Den Abschluss bildet heute diese Pflanze, die ich aber trotz ihrer recht markanten Blüten noch nicht zuordnen konnte.
Update: Ich dachte schon, daß es sich um eine ausgewilderte Gartenpflanze handelt, aber sie ist doch heimisch. Es handelt sich um die Gewöhnliche Waldrebe.
Die Lianenpflanze kann bis zu 10 Meter an Bäumen emporklettern.
 


Eine Blüte in etwas größerer Aufnahme.
 

Erstmals gesichtete Tiere:

- Große Pechlibelle
- Graswanze (Stenodema laevigata)

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Sonntag, 9. August 2009
Sommerwiese

Eigentlich wäre jetzt der Holunder reif. Eigentlich, denn die letzten sonnenintensiven Tage haben die Früchte vertrocknen lassen.
 


Da muss Ersatz her. Und dieser kommt in Form des Klarpapfels. Eine der wenigen Apfelsorten, die schon im August reif sind. Leider sind die leicht süßlichen und etwas mehligen Früchte auch das Ziel von Insekten und Pilzen.
 


Viele Früchte sind bereits von Insekten befallen und von Würmern durchfressen.
 


Und fast alle Äpfel sind mit Schorf befallen. Der Schorf ist zwar nicht schädlich, aber das Auge isst schließlich auch mit.
 


Andere Sorten sind dagegen frei von Schorf - aber dafür auch noch nicht reif.
 


Die Gartenkreuzspinne ist auf Streuobstwiesen häufig anzutreffen. Sie gehört auch zu den Spinnenarten, welche nach der Paarung das Männchen fressen.
 


Die Blüten der Heide-Nelke sind kaum größer als 1 cm, daher habe ich Probleme, sie mit meine Kamera überhaupt zu fokussieren. Das Ergebnis sieht dann dementsprechend etwas unscharf aus.
 


Diese Blindschleiche wurde leider auf einem Feldweg überfahren. Sie hatte sich wohl auf den sonnenbeschienenen Weg gelegt um Wärme zu tanken, was ihr zum Verhängnis wurde.
 


Ein Sechzehnpunkt-Marienkäfer krabbelt den Stamm einer Acker-Kratzdistel empor.
Die Pflanze wächst selten höher als einen Meter, daher glaubt man gar nicht, daß ihre Wurzeln bis zu 3 Meter weit in die Erde reichen können.
 


Die Gewöhnliche Kratzdistel dagegen kann mitunter schon mannshoch wachsen. Desweitern kann man sie dadurch unterscheiden, daß der untere Teil der Blüten doppelt so breit ist wie der obere.
 


Die Früchte haben einen langen, federartigen Haarkranz.
 


Endlich flog einmal ein neuer Schmetterling an mir vorbei. Leider konnte ich ihn nur in Ruhestellung fotografieren. Denn seine auffällige Rotfärbung sieht man erst, wenn er seine Vorderflügel ausbreitet - wie z.B. hier.
 


Wer findet den Russischen Bären? Ganz langsam pirschte ich mich durch diese Rossminzen an ihn heran, um eine Nahaufnahme zu bekommen. Doch dann krachte es plötzlich im Gebüsch und zwei aufgescheuchte Rehe, eine Ricke und ein Bock, rannten greifbar nahe an mir vorbei.
Doppelt ärgerlich für mich - so dicht werde ich an die Rehe wohl nie wieder kommen und der Schmetterling war danach auch weg.
 


Weil es hier um Streuobst geht, dürfen diese Mirabellen nicht unerwähnt bleiben. Ich selbst kann mit Pflaumen allerdings nicht viel anfangen.
 


Wenn ich mich nicht täusche, ist der Bunte Hohlzahn die erste Pflanze mit mehrfarbigen Blüten auf der Wiese.
Aus den Blättern kann man Spinat machen, die Blüten werden als Hustenmittel verwendet.
 


Gut getarnt im Brennesseldickicht ist dieses Insekt. Ob Käfer, Wanze oder Laus, ich werde es schon noch rausfinden.
Update: Es ist die Larve der Grünen Stinkwanze. Bei Gefahr können sie ein stinkendes Sekret absondern, auf das einige Menschen auch allergisch reagieren.


Erstmals gesichtete Tiere:

- Blindschleiche
- Kreuzspinne
- Russischer Bär
- Sechzehnpunkt-Marienkäfer
- Grüne Stinkwanze

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Mittwoch, 5. August 2009
Anfang August

Man kann wirklich keine zwei Wochen Urlaub machen, sofort erkennt man die Wiese nicht wieder.
 


Dieser Baum etwa wurde ein Opfer seines Alters. Und generell liegen viele Äste am Boden, mit den trockenen Sommertagen hat das alte Holz offensichtlich schwer zu kämpfen.
 


Auch fallen sofort zahlreiche blühende Pflanzen ins Auge, die man vor einigen Wochen noch gar nicht beachtet hat. Die größte unter ihnen ist die über einen Meter hohe Goldrute.
 


Ursprünglich aus Amerika stammend, hat sich die Pflanze inzwischen in ganz Europa ausgebreitet.
Die leuchtend gelben Blüten werden von Bienen und Hummeln umschwirrt, aber auch Spinnen und Falter fühlen sich hier offensichtlich wohl.
 


Viel kleiner als die Goldrute, aber dank seiner blauen Blüten nicht weniger auffällig ist der Wiesen-Storchschnabel. Woher der Name kommt sieht man deutlich an den langen, schnabelähnliches Auswüchsen am rechten Bildrand.
 


Goldrute und Storchenschnabel sind auf der Wiese nicht zu übersehen. Die Wiesen-Flockenblume ist da schon seltener. Früher soll die Pflanze mit den purpurnen Blüten in Brauereien als Hopfenersatz gedient haben.
 


Das Kleine Springkraut hat seinen Namen daher, daß die Frucht bei Kontakt aufspringt und den Samen herausschleudert. Ursprünglich in Mittelasien beheimatet, kam die Pflanze wohl im Mittelalter mit den Mongolen nach Europa, woher offenbar auch der volkstümliche Name "Mongolenkraut" herrührt.
Etwas Skurriles gibt es zum Springkraut noch zu erzählen: Im Dritten Reich gab es Bestrebungen die Pflanze auszurotten, um so einer „Bolschewisierung der Landschaft" vorzukommen. Hierzu sollten Schulklassen und Hitlerjugend in Wiesen und Wäldern "Jagd" auf die Pflanze machen.
 


Was an keinem Wegrand und auf keiner Müllhalde fehlt, ist auf der Wiese ein Exot: Der Rainfarn.
Lediglich ein paar Exemplare sind am Feldrand zu finden. Aufgrund des starken Gegenlichtes kam es zu dieser schönen Farbverfremdung auf dem Foto.
 


Die Blüten liefern Insekten wie dieser jungen Erdhummel viel Nektar.
 


Wieder andere zweckentfremden die Blüten für andere Tätigkeiten. Wie zum Beispiele diese rotgelben Weichkäfer, die für ihre zeitintensive Paarung bekannt sind.
 


Mittlerweile sind auch die ersten Brombeeren reif, eine richtige Ernte lohnt sich aber noch nicht.
 


Außerdem sind hier Früchte und Blätter zahlreich von dieser Käferart besetzt worden. Erstmal muss ich herausbekommen, was das für ein Tier ist, bevor ich die Beeren abernte.
Update: Das ich den Käfer nicht indentifizieren konnte lag wohl daran, daß es gar kein Käfer ist.
Es handelt sich um eine Lederwanze. Diese können ein Gift versprühen, welches die menschliche Haut dunkel verfärbt. Auf diesen Selbstbräuner verzichte ich dann lieber und suche mir ein paar Brombeergebüsche, die noch nicht von diesen Wanzen okkupiert worden sind.
 


Neben dem Kuhauge ist immer noch der Distelfalter häufig anzutreffen. Ich hatte mir hier eigentlich mehr Artenvielfalt versprochen, auch Raupen habe ich noch keine gesichtet.
 

Erstmals gesichtete Tiere:

- Rotgelber Weichkäfer
- Lederwanze

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren