Anfang August

Man kann wirklich keine zwei Wochen Urlaub machen, sofort erkennt man die Wiese nicht wieder.
 


Dieser Baum etwa wurde ein Opfer seines Alters. Und generell liegen viele Äste am Boden, mit den trockenen Sommertagen hat das alte Holz offensichtlich schwer zu kämpfen.
 


Auch fallen sofort zahlreiche blühende Pflanzen ins Auge, die man vor einigen Wochen noch gar nicht beachtet hat. Die größte unter ihnen ist die über einen Meter hohe Goldrute.
 


Ursprünglich aus Amerika stammend, hat sich die Pflanze inzwischen in ganz Europa ausgebreitet.
Die leuchtend gelben Blüten werden von Bienen und Hummeln umschwirrt, aber auch Spinnen und Falter fühlen sich hier offensichtlich wohl.
 


Viel kleiner als die Goldrute, aber dank seiner blauen Blüten nicht weniger auffällig ist der Wiesen-Storchschnabel. Woher der Name kommt sieht man deutlich an den langen, schnabelähnliches Auswüchsen am rechten Bildrand.
 


Goldrute und Storchenschnabel sind auf der Wiese nicht zu übersehen. Die Wiesen-Flockenblume ist da schon seltener. Früher soll die Pflanze mit den purpurnen Blüten in Brauereien als Hopfenersatz gedient haben.
 


Das Kleine Springkraut hat seinen Namen daher, daß die Frucht bei Kontakt aufspringt und den Samen herausschleudert. Ursprünglich in Mittelasien beheimatet, kam die Pflanze wohl im Mittelalter mit den Mongolen nach Europa, woher offenbar auch der volkstümliche Name "Mongolenkraut" herrührt.
Etwas Skurriles gibt es zum Springkraut noch zu erzählen: Im Dritten Reich gab es Bestrebungen die Pflanze auszurotten, um so einer „Bolschewisierung der Landschaft" vorzukommen. Hierzu sollten Schulklassen und Hitlerjugend in Wiesen und Wäldern "Jagd" auf die Pflanze machen.
 


Was an keinem Wegrand und auf keiner Müllhalde fehlt, ist auf der Wiese ein Exot: Der Rainfarn.
Lediglich ein paar Exemplare sind am Feldrand zu finden. Aufgrund des starken Gegenlichtes kam es zu dieser schönen Farbverfremdung auf dem Foto.
 


Die Blüten liefern Insekten wie dieser jungen Erdhummel viel Nektar.
 


Wieder andere zweckentfremden die Blüten für andere Tätigkeiten. Wie zum Beispiele diese rotgelben Weichkäfer, die für ihre zeitintensive Paarung bekannt sind.
 


Mittlerweile sind auch die ersten Brombeeren reif, eine richtige Ernte lohnt sich aber noch nicht.
 


Außerdem sind hier Früchte und Blätter zahlreich von dieser Käferart besetzt worden. Erstmal muss ich herausbekommen, was das für ein Tier ist, bevor ich die Beeren abernte.
Update: Das ich den Käfer nicht indentifizieren konnte lag wohl daran, daß es gar kein Käfer ist.
Es handelt sich um eine Lederwanze. Diese können ein Gift versprühen, welches die menschliche Haut dunkel verfärbt. Auf diesen Selbstbräuner verzichte ich dann lieber und suche mir ein paar Brombeergebüsche, die noch nicht von diesen Wanzen okkupiert worden sind.
 


Neben dem Kuhauge ist immer noch der Distelfalter häufig anzutreffen. Ich hatte mir hier eigentlich mehr Artenvielfalt versprochen, auch Raupen habe ich noch keine gesichtet.
 

Erstmals gesichtete Tiere:

- Rotgelber Weichkäfer
- Lederwanze

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