Mittwoch, 16. September 2009
Blüten, Nüsse und Beeren

Eigentlich dachte ich, daß es nun im Herbst wenig Neues zu entdecken gibt. Aber so kann man sich täuschen:
 


Klammheimlich hat sich eine kleine Kolonie der Echten Kamille am Feldrand entwickelt.
Von der Acker-Hundskamille kann man sie an den Blättern leicht unterscheiden.
 


Was Leinen sind, daß weiß jeder. Doch nicht viele kennen den Namensgeber, den Gemeinen Lein.
In der Landwirtschaft wird der Lein im August geerntet, hier auf der Wiese kann er erst im September blühen, weil ihm Brennessel und Gräser nicht mehr so sehr das Licht rauben.
 


In direkter Nachbarschaft hat sich eine weibliche Wespenspinne eingenistet. Die Spinne des Jahres 2001 ist durch ihr auffälliges Aussehen gut zu identifizieren.
 


Wie der Lein scheint der Gemeine Odermennig ein ähnlicher Profiteur vom Niedergang der Brennesselwälder zu sein.
Seine Blüten entwickeln sich nach der Bestäubung zu kleinen Kletten, welche sich dann am Fell von vorbeistreifenden Tiere verfangen.
 


Wie zum Beispiel im Fell dieses Rehes. Im Dickicht des Waldes konnte es mich nicht so leicht wahrnehmen wie auf der Wiese und es gelang mir endlich ein "Beweisfoto".
 


Der Herbst ist die Jahreszeit der reifen Beeren und Nüsse.
Die Walnuss gehört wie der Wein zu den Nutzpflanzen, derren Ertrag sehr wetterabhängig sind. So wie es gute und schlechte Weinjahre gibt, gilt dies auch für den Walnussbaum.
 


Wenn die Früchte reif sind, platzt die Hülle auf und die Nuss fällt herunter.
In einem guten Jahr kann ein alter Walnussbaum bis zu 50 Kilo Nüsse liefern.
 


Was die reifen Früchte betrifft habe ich Weissdorn im Angebot. Nur leider lässt sich mit den Früchten recht wenig anstellen, da sie bitter schmecken und mehlig sind.
 

Erstmals gesichtete Tiere:

- Wespenspinne

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Dienstag, 1. September 2009
Spätsommer

Morgen beginnt der meteorologische Herbst und auch auf der Wiese merkt man, daß der Sommer sich dem Ende neigt. Vereinzelt fallen die ersten gelben Blätter zu Boden und zahlreiche Beeren sind reif.
 


Wie z.B. hier die Früchte des roten Hartriegelstrauchs. Aus den Beeren soll man Marmelade kochen können, eventuell probiere ich das mal mit einer kleinen Menge aus.
 


Ebenfalls reif sind die Beeren des Faulbaums, welche aber giftig sind. Früher benutzte man sie zum Haarefärben. Angeblich verdankt der Faulbaum seinen Namen dem unangenehmen Geruch, welchen seine Rinde absondern soll. Bei dem Exemplar hier kann ich das aber nicht feststellen.
 


Im letzten Eintrag erwähnte ich bereits, daß der Holunder auf der Wiese leider vertrocknet ist. Doch zum Glück ist er ja recht verbreitet und wächst nicht nur an einer Stelle.
 


So konnte ich an einem Feldrand doch noch viele Früchte für meine Lieblingsmarmelade ernten.
 


Der zeitaufwendigste Teil ist das Abtrennen der Beeren von den Dolden, was man mit einer Gabel macht. Übrig bleibt eine Schüssel voller leckerer Holunderbeeren.
 


An den Ästen der Hundsrose hängen inzwischen knallrote Hagebutten.
 


Eine der wenigen Pflanzen, die jetzt im Spätsommer noch einen Wachstumsschub vollziehen, scheint die Große Fetthenne zu sein. Sie hat recht dicke, saftreiche Blätter, die man früher auf Wunden, Geschwüre oder Hühneraugen auflegte, wie man es heute noch mit Aloe Vera praktiziert.
 


Aussichtslos war das Unterfangen, diese Libelle einmal in Ruhe zu fotografieren. Ständig war sie in Bewegung und zog ihre Runden.
Eine Identifizierung fällt da natürlich etwas schwer, aber es handelt sich offensichtlich um eine Große Pechlibelle, erkennbar an der hellblauen Partie am Hinterleib.
 


Hier war früher einmal eine Obstwiese. Wenn der Stamm auch noch in sich zusammenfällt, wird bald nichts mehr daran erinnern.
 


Die Totäste eines Kirschbaum ragen aus dem Grün des Waldes hervor. Der Baum ist schon länger tot, denn die feinen Äste sind bereits alle abgebrochen.
 


Am Feldrand kann man noch ein paar Entdeckungen machen. Wie z.B. diese Blüten an einem bisher unscheinbarem Gebüsch.
 


Oder diese kamillenähnlichen Blüten, bei denen es sich vermutlich um das Einjährige Berufkraut handelt.
In Amerika beheimatet, kam es als Zierpflanze nach Europa und irgendwie auch an diesen Feldrand.
 


Eine Graswanze sitzt auf dem Blatt einer bisher noch nicht identifizierten Planze. Im Laufe ihres Lebens durchläuft sie mehrere Farbphasen, von hellgelb bis ganz braun im Herbst.
 


Die Besenheide oder auch Heidekraut wächst auf der Wiese nicht sehr hoch und ist sehr lückenhaft. Das deutet darauf hin, daß die Pflanze noch nicht sehr lange hier wächst, denn im Laufe der Zeit bildet sie einen dichten Teppich und wird bis zu einem Meter hoch.
 


Den Abschluss bildet heute diese Pflanze, die ich aber trotz ihrer recht markanten Blüten noch nicht zuordnen konnte.
Update: Ich dachte schon, daß es sich um eine ausgewilderte Gartenpflanze handelt, aber sie ist doch heimisch. Es handelt sich um die Gewöhnliche Waldrebe.
Die Lianenpflanze kann bis zu 10 Meter an Bäumen emporklettern.
 


Eine Blüte in etwas größerer Aufnahme.
 

Erstmals gesichtete Tiere:

- Große Pechlibelle
- Graswanze (Stenodema laevigata)

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